Middoge Es dürfte die Middoger freuen, wenn der Landrat des Landkreises Friesland, Sven Ambrosy, ihnen mitteilt, dass er seit zwei Jahren im Ort wohnt und sich hier sehr wohl fühlt. So geschehen am Sonntag beim Neujahrsempfang in der Alten Pastorei.
Noch mehr dürfte sie die Ankündigung erfreut haben, dass der Radweg zwischen Tettens und Oldorf noch in diesem Jahr gebaut werden soll, denn im letzten Kreisausschuss 2017 seien alle dazu notwendigen Aufträge vergeben worden. „Wir werden so schnell wie möglich bauen“, so der Landrat.
Der Breitbandausbau auf 50 MB für alle Nutzer sei ein weiterer Schwerpunkt. Dafür nimmt der Landkreis zehn Millionen Euro in die Hand. Als dritte große Infrastrukturmaßnahme nannte Ambrosy den Ausbau der K 89 im Zuge der Dorfsanierung. Das Geld dafür sei im Haushalt eingestellt. Die Gemeinde müsse hier noch einmal planen, aber alle zögen an einem Strang.
Dazu sagte Bürgermeister Björn Mühlena: Der ursprünglich geplante hochbordige Bürgersteig an der Alten Pastorei an der Ortsdurchfahrt soll nun ebenerdig errichtet werden, um die Parkmöglichkeiten hier weiter zu gewährleisten. Zudem gehe es bei dem Busparkplatz, „einem Flickenteppich“, darum, eine einheitliche Fläche zu schaffen. Außerdem lobte er den gepflasterten Dorfplatz und zeigte sich erfreut über die Verbindung von Tradition und Moderne, die in Middoge gepflegt werde und zu einem besonderen Dorfleben führe.
Dorfsprecher Ekke Schoof informierte über den Förderverein des Dorfes zur Erhaltung der Alten Pastorei. Dieser habe inzwischen 102 Mitglieder. Der Verein trägt ein Drittel der Kosten zum Erhalt des Gebäudes. Die beiden anderen Drittel übernehmen die Gemeinde Wangerland und die ev. Kirche.
Auf ein reichhaltiges Programm 2017 in Middoge ging Dorfsprecherin Elfriede Wachtendorf ein: die Gründung eines Gewerbevereins, das Theaterereignis der Javenlocher Spöler, der Weltgebetstag, das Aufstellen eines Maibaumes, die renovierte Pütt oder das Binden und Aufstellen der Erntekrone zum Erntedankfest, das alle zwei Jahre in Middoge gefeiert wird. Wegen des Dauerregens sei es aber schwierig gewesen, die Ähren zu binden. „Der Adventsbasar ist wieder ein großer Erfolg gewesen“, betonte Wachtendorf. Ein Lob zollte sie auch dem neuen Gewerbeverein, der im Dorf die Tannenbäume an den Straßen zum Leuchten brachte.
Nach einer Andacht mit Diakon Horst Hinrichs und dem offiziellen Teil saßen die etwa 80 Middoger und ihre Gäste noch lange bei Punsch, Grog und Kinderpunsch sowie Ölgebäck zusammen und stießen auf das neue Jahr an.
Text und Bild von Klaus Homola : NWZ ONLINE, 08.01.2018